Mitteilungen des Vereins ehemaliger Hamburger, Bremer und Lübecker in Israel (10.6.1992)

Quellenbeschreibung

Als der Historiker Baruch Zwi Ophir am 16. Juni 1992 seinen Briefkasten in Jerusalem öffnete, fand er dort eine Einladung: Der Verein ehemaliger Hamburger, Bremer und Lübecker in Israel bat ihn spontan zu einem Kaffeenachmittag, der am darauffolgenden Tag im etwa 120 km entfernten Kibbuz Tirat Zwi für dessen Mitglieder stattfinden sollte. Als besonderer Gast wurde Waltraut Rubien von der Hamburger Gruppe der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) angekündigt. Zudem verwies sie auf das Sommerfest, das Centra, der Dachverband der deutschsprachigen Ehemaligen-Vereine, knapp zwei Wochen später ausrichtete. Die Einladung für Ophir versah der Vereinsvorsitzende Jonny Kern zusätzlich mit einer handgeschriebenen Notiz, in der er den Adressaten auf die mitgesandten (nicht überlieferten) Presseausschnitte über ihn hinwies.

Ob all das Ophir dazu bewog, in den Norden zu fahren, lässt sich nicht sagen. Es dürfte aber eher unwahrscheinlich gewesen sein: Einerseits wegen der Kurzfristigkeit, andererseits – und viel gewichtiger – weil Ophir und Kern zu diesem Zeitpunkt nicht gut aufeinander zu sprechen waren. Bis zum Januar 1992 standen sie zwei verschiedenen Hamburger Ehemaligen-Vereinen in Tel Aviv und Jerusalem vor, die sich dann konfliktreich zusammenschlossen. Die Hamburger Vereine stehen stellvertretend für die insgesamt mindestens 18 deutschsprachigen Ehemaligen-Vereine, die sich ab den 1960er Jahren in Israel gegründet haben und als wichtige Erinnerungsräume in der deutsch-jüdischen Diaspora dienten.

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Empfohlene Zitation

Mitteilungen des Vereins ehemaliger Hamburger, Bremer und Lübecker in Israel (10.6.1992), veröffentlicht in: Geschichte[n] der deutsch-jüdischen Diaspora, <https://diaspora.juedische-geschichte-online.net/quelle/gjd:source-1> [08.05.2025].