Gross-Breesen Letter 18, April 49 – Einblicke in die Korrespondenzen eines transnationalen Netzwerkes

Wiebke Zeil

Quellenbeschreibung

Im April 1949 erschien der Gross-Breesen Letter 18 als eine Sammlung von Briefen, kurzen Meldungen und Adressen von ehemaligen Auszubildenden des 1936 gegründeten ,jüdischen Auswandererlehrguts Groß-Breesen‘ in Schlesien. Die Ausbildung in Landwirtschaft und Handwerk sowie in Hauswirtschaft für die jungen Frauen sollte die Chancen der deutsch-jüdischen Jugendlichen auf Emigration in Überseeländer begünstigen und sie auf ein Leben in den künftigen Aufnahmeländern vorbereiten.

Der Rundbrief, der Texte sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch umfasst, wurde von dem Journalisten Ernst Cramer (1913–2010) zusammengestellt. Als ehemaliger Praktikant auf dem Gut konnte er 1939 in die Vereinigten Staaten emigrieren und arbeitete im April 1949 als stellvertretender Chefredakteur für Die Neue Zeitung der US-amerikanischen Besatzungsbehörde in München. Neben Cramer war der ebenfalls in die USA geflohene Psychologe Curt Bondy (1894–1972), ehemals Leiter des Lehrgutes, die zweite federführende Figur beim Erscheinen des Rundbriefes. Einige Zuschriften richteten sich direkt an ihn.

Auf 32 maschinenschriftlichen Seiten stellte Cramer eine Auswahl an Briefen aus Kenia, Südamerika, den USA und Israel wie auch der sowjetischen Besatzungszone zusammen. Sie wurden vielfach nur in gekürzter Form wiedergegeben. Die Rundbriefe, auch bekannt als Breesen Letters, zirkulierten zwischen 1938 und 2003 in unregelmäßigen Abständen weltweit, wobei sich ihre Themen, Inhalte, Form und Herausgeberschaft über die Jahrzehnte wandelten. Heute sind sie im Leo Baeck Institut in New York archiviert und ermöglichen viele interessante Einblicke in die spezifischen Lebenswelten deutschsprachiger Jüdinnen und Juden in der Diaspora.

  • Wiebke Zeil

„Is there still [a] Need for Circular Letters?”


Unter der übergeordneten Fragestellung „Is there still [a] Need for Circular Letters?“  Curt Bondy, Richmond, VA., November 1948, in: Rundbrief (1949), S. 1-5, hier S. 1. erschien der 18. Rundbrief der ehemaligen ,Groß-Breesener‘ zwei Jahre nach der letzten Ausgabe von 1947. Darin wurden nicht nur Sinn und Zweck weiterer Korrespondenzsammlungen zur Debatte gestellt. Die zugrundeliegende Frage war im Jahr 1949 vielmehr jene nach der Bedeutung und der Verhandlung von Zugehörigkeiten zur ,Breesener Gemeinschaft‘. Sie hatte ihren Anfang im Sommer 1936 auf dem landwirtschaftlichen Ausbildungsgut Groß-Breesen nahe Breslau (Wrocław) gefunden, wobei die Ehemaligen nun, 13 Jahre später, weltweit verstreut lebten.

Während Cramers einleitende Worte von 1949 als Aufruf an alle zu verstehen sind, sich an der Diskussion über das weitere Erscheinen der Rundbriefe und deren Bedeutung zu beteiligen, lässt sich Bondys Beitrag als eine Art Bestandsaufnahme lesen. So wies er darauf hin, dass „die ,Säulen‘, auf denen wir G.B. [Groß-Breesen] aufgebaut hatten, allmählich alle geborsten sind: deutsche Kultur, gemeinsame Sprache, Judentum, gemeinsamer Beruf.“ Bondy fragte daher: „Was bleibt übrig? Ist es wirklich nicht mehr als eine romantische Sehnsucht, als ein ‚weisst du noch?‘“ Ebd., S. 1.

Wie bereits in früheren Rundbriefen lässt sich auch hier Bondys Beitrag als Weiterführung seiner pädagogischen Einflussnahme verstehen. Als ehemaliger Leiter des Lehrgutes oblag ihm die geistige Erziehung der Jugendlichen. Über das Medium der Rundbriefe führte er diese Aufgabe, neben privater Korrespondenz, im Exil fort. Mit seinen Beiträgen rahmte Bondy die unterschiedlichen Erfahrungen der deutsch-jüdischen Exilant:innen und bot ihnen als neuen gemeinsamen Bezugspunkt die zeitweise erlebte Groß-Breesener Verbundenheit nun schriftlich und wiederkehrend in Form einer gefühlten Gemeinschaft.

Die Frage, „Was bleibt übrig?“ prüfte einerseits die Tragkraft dieser Gemeinschaftsidee. Andererseits knüpfte Bondy an seine Bestandsaufnahme einen zukunftsweisenden Auftrag: Die eigenen Erfahrungen und Möglichkeiten zu nutzen, um Beziehungen zwischen Menschen zu verbessern und die Welt der Nachkriegszeit zu einem besseren Ort zu machen. Dabei stellte er die erfahrene antisemitische Diskriminierung, Verfolgung und erzwungene Emigration aus NS-Deutschland, aber auch das positive Gemeinschaftsleben auf dem Lehrgut als verbindenden Erfahrungsraum der ehemaligen ,Groß-Breesener‘ dar, der sie auch in der Diaspora zu einem bewussten, vollen und wertvollen jüdischen Leben befähigen sollte.

Mit diesem Appell an die eigene aktive Lebensgestaltung in der Gegenwart und Zukunft sowie dem Aufruf, sich weiterhin auszutauschen, verortete Bondy – einmal mehr – die Bedeutung der Rundbriefe und der Breesener Gemeinschaft außerhalb der rein romantischen Rückbesinnung. Und so endete er seinen Beitrag mit einem kleinen Augenzwinkern, indem er schrieb:

„Nun möchte ich natürlich sehr gern wissen, ob und wieweit Ihr mit meinen Meinungen übereinstimmt, vor allem, wo Ihr abweicht und wo Ihr Einsatzmöglichkeiten seht, bzw. wo Ihr schon in dieser Richtung arbeitet. Vielleicht machen die Antworten es mehr als wert, einen weiteren Rundbrief zu veröffentlichen.“  Ebd., S. 5.

Auf der Suche nach Neuanfängen


Die Frage nach der Relevanz der Rundbriefe beziehungsweise der ,Groß-Breesener‘ Gemeinschaft und deren Bedeutung war abhängig von den jeweiligen Lebenswegen, den Erfahrungen von Exil und Verfolgung wie auch dem Ort des Schreibens zum Zeitpunkt des Beitrags. Das veranschaulichen wohl am deutlichsten die Zuschriften des in Berlin geborenen Historikers Werner Tom Angress (1920–2010) auf der einen und die von Rudolf (1921–2009) und Henny Weiss geborene Lemmlein (1917–2012) auf der anderen Seite. Angress war 1939 über die Niederlande in die Vereinigten Staaten emigriert, als Soldat der alliierten Streitkräfte Anfang 1944 nach Europa zurückgekehrt und hatte nach Kriegsende sein Studium der Geschichtswissenschaften in den USA begonnen. Sich selbst im „stage of arrival“ W. [Werner] T. [Tom] Angress, Middletown, Conn., October 1948, in: Rundbrief (1949), S. 5f., hier S. 6. begreifend, war das Leben in Deutschland und damit auch Groß-Breesen für ihn nun mehr Teil der Vergangenheit. Besonders aus dem letzten Satz lässt sich auch der Wunsch lesen, die Vergangenheit nicht zum bestimmenden Faktor für das gegenwärtige und künftige Leben werden zu lassen. So betonte er, dass „gradually, most Breeseners have become citizens of their new homelands. The old ties have weakened as time went by… The interest as to what other Breeseners are doing has given way to closer and more immediate considerations, and for most of us only a tradition is left to-day. […] We cannot live by memories all our lives.” Ebd., S. 6. Seinen Beitrag verfasste er, im Gegensatz zu Bondy und Cramer, die zwischen den Sprachen wechselten, ausschließlich auf Englisch, wie die meisten der ehemaligen ,Groß-Breesener‘, die Ende der 1930er Jahre in englischsprachige Länder emigrieren konnten. Die Wahl der Sprache für die Briefe an eine deutschsprachige Gemeinschaft lässt sich als Ausdruck des Ankommens in den Aufnahmeländern und -gesellschaften, wie auch als Abgrenzung zu der Vergangenheit und der ehemaligen deutschen Heimat interpretieren.

Abb. 1: Auszubildende in Groß-Breesen bei der gemeinsamen Gartenarbeit, um 1940; Privatbesitz Albrecht Weinberg.

Für Rudolf, genannt Rudi, und Henny Weiss hingegen wurde der Bezug zur (gemeinsamen) Vergangenheit zum sinnstiftenden Moment für ihre Gegenwart im Nachkriegsdeutschland. So hoben sie in ihren sehr persönlichen Beiträgen vor allem ihre große Dankbarkeit hervor: „Wir müssen von Herzen Euch Breesenern und unserem Bo [Bondy] danken für all Eure Bereitschaft, uns in jeder Hinsicht zu helfen. Ihr habt uns durch Eure Briefe und durch Eure grosse materielle Hilfe so grosse Freude gemacht, Ihr habt uns wieder Mut zum Leben gegeben.“ Rudi und Henny Weiss, Berlin, Dezember 1948, in: Rundbrief (1949), S. 15-18, hier S. 16.

Beiden war die Flucht aus NS-Deutschland nicht mehr gelungen; von Groß-Breesen aus durchliefen sie mehrere Zwangsarbeitslager, bevor sie in das Ghetto Theresienstadt deportiert wurden, wo sie im Mai 1945 die Befreiung durch die Rote Armee erlebten. 1948 waren sie als sogenannte Neubauern in einer landwirtschaftlichen Siedlung in der ,Sowjetischen Besatzungszone‘ (SBZ) tätig, zudem hatte Rudi Weiss in Berlin ein Studium der Landwirtschaft aufgenommen. Er hoffte dadurch, die angestrebte, aber zu diesem Zeitpunkt nicht mögliche Auswanderung aus Deutschland zu begünstigen.

Für das Ehepaar Weiss bot der Rundbrief 1949 das, was Angress ihm an Bedeutung schon für die späten 1930er und frühen 1940er Jahre zugeschrieben hatte: „a life line, a moral booster, a piece of security. People read it because they felt then that contact with other Breeseners was essential to them, gave them support.” W. T. Angress, S. 5.

Die empfundene und erfahrene Gemeinschaft der ehemaligen ,Groß-Breesener‘ bot ihnen Halt und einen positiven Bezugspunkt in einem Leben, das geprägt war von den Erfahrungen der Verfolgung, den unmittelbaren Nöten der Nachkriegsjahre und dem – im Falle von Rudi und Henny Weiss – weiterhin präsenten Antisemitismus in (Ost-)Deutschland.

Die ,Säulen‘ Groß-Breesens in der deutsch-jüdischen Diaspora


Bereits in seinem einführenden Beitrag des 18. Rundbriefs konstatierte Curt Bondy das Scheitern der Säulen („deutsche Kultur, gemeinsame Sprache, Judentum, gemeinsamer Beruf“), die bereits bei Gründung des Lehrgutes entscheidend, aber nicht unumstritten waren. Gleichfalls prägten diese den Rundbrief sowohl inhaltlich als auch in seinem Aufbau weiterhin.

In den ,Farm Letters‘ (Seite 7 bis 18) finden sich Berichte aus Argentinien, den USA, Israel und der SBZ, die zeigen, dass das Leben und Arbeiten auf dem Land zumindest für einige als Ideal fortbestand. In dem Rundbrief von 1949 sind zudem die Auseinandersetzungen mit den Entwicklungen im Nachkriegsdeutschland besonders präsent. Wie einige andere deutsche Jüdinnen und Juden unternahm auch Bondy in den Nachkriegsjahren eine Reise nach Deutschland, um sich ein Bild über die Lage des Landes zu verschaffen. Vor allem die politische Stimmung in der Bevölkerung – explizit mit Blick auf fortdauernde und wiedererstarkende nationalsozialistische und antisemitische Einstellungen –, der Wiederaufbau, das Problem der sogenannten Displaced Persons und die Möglichkeiten einer jüdischen Zukunft in Deutschland interessierten ihn.

Im Rundbrief findet sich nur eine gekürzte Version des ausführlichen Berichts zu Bondys Reise (siehe Seite 19). Der anschließende Brief von Ernst Cramer hingegen fiel deutlich länger aus und griff ähnliche Tendenzen auf. Beide zeigten sich besorgt um die politische Lage (West-)Deutschlands angesichts der nur in Teilen der Bevölkerung fruchtenden Demokratisierungsbestrebungen der Alliierten und eines weiterhin vorhandenen Antisemitismus. Gleichfalls waren sie versucht, positive Entwicklungen innerhalb der deutschen Nachkriegsgesellschaft hervorzuheben. Gerade bei Cramer, der damals bereits in München lebte, mag das auch in seiner Entscheidung begründet gelegen haben, als einer von wenigen dauerhaft nach Deutschland zurückzukehren.

Das unter den ehemaligen ,Breesenern‘ sehr plural verstandene ,Jüdisch-Sein‘ hingegen wurde in dem Rundbrief von 1949 vor allem entlang der Auseinandersetzungen mit dem Antisemitismus der nicht-jüdischen Mehrheitsgesellschaften sowie der Staatsgründung Israels und dem israelischen Unabhängigkeitskrieg von 1947/49 verhandelt. Im Gegensatz zu den meisten anderen jüdischen Auswanderungslehrgütern war Groß-Breesen nicht zionistisch geprägt. Nur wenig Ehemalige emigrierten nach Palästina/Israel. Trotzdem nahmen die Berichte aus den dortigen Kibbuzim und über den Krieg der arabischen Nachbarländer gegen den neugegründeten jüdischen Staat relativ viele Seiten in dem Rundschreiben ein. Das mag einerseits im aktuellen zeithistorischen Kontext begründet liegen, verweist aber andererseits auch auf die erstarkende Bedeutung Israels für die jüdische Diaspora. Dabei waren die Haltungen diesbezüglich unter den ,Breesenern‘ nicht einheitlich, auch wenn nur Anneliese Loeser (?–?) aus den USA zur Staatsgründung eine deutlich ablehnende Stellung bezog: „The Palestine question“, so Loeser auf Englisch, „also isn’t very hopeful, besides the fact that I never will and never did believe in the ultimate aim of the Zionist movement. […] Besides even in Germany we fought for not being a Jew by nationality, I do it even worse now [sic].“ Anneliese Loeser, Decatur, Mich. January 1949, in: Rundbrief (1949), S. 13f., hier S. 13.

Eva Landecker (1923–1998) hingegen hatte sich im chilenischen Exil einer zionistischen Jugendgruppe angeschlossen und sich noch vor der Staatsgründung für die Alija entschieden. Für Rudi und Henny Weiss bedeutete Israel einen möglichen Zufluchtsort für die Zukunft, sollte ihnen die Auswanderung aus Deutschland gelingen. Andere wie Pitt [Peter] Hanff (?–?) hofften 1949 wiederum darauf, dass Verwandte, die im damaligen britischen Mandatsgebiet Zuflucht vor der nationalsozialistischen Verfolgung gefunden hatten, den jüdischen Staat mit Blick auf ihre eigene Sicherheit bald wieder verlassen würden.

Auslassungen


Wie die Herausgebenden früherer Rundbriefe redigierte Ernst Cramer als Verantwortlicher für diese Ausgabe den Rundbrief von April 1949. Briefe wurden nur zum Teil abgedruckt, was er an mancher Stelle mit drei Punkten („…“) markierte. Unklar bleibt, welche Textpassagen nicht aufgenommen wurden und aus welchem Grund dies geschah. Die kurzen Meldungen am Ende der Sammlung verweisen zudem darauf, dass einige Zuschriften nur in exzerpierter Form in dem Rundbrief Erwähnung fanden. Vermuten lässt sich, dass weitere Briefe überhaupt nicht in die Zusammenstellung aufgenommen wurden. Welche Kriterien der vorgenommenen Auswahl jedoch zu Grunde lagen, bleibt offen. Ebenso bietet die Jesusdarstellung auf dem Titelblatt Raum für Interpretationen. Im Gegensatz zur Titelgestaltung früherer Rundbriefe ergibt sie sich nicht aus dem Inhalt des Schreibens, auch wird an keiner Stelle im Text auf dieses Bild Bezug genommen.

Darüber hinaus korrespondierte die Zahl an Personen, die in der Adressliste am Ende des Rundbriefs auftauchen, nicht mit jener, deren Beiträge veröffentlicht wurden. Die vorgenommene Auswahl bestimmte demnach das Narrativ des Rundbriefes. Die zugrundeliegende Frage nach der Bedeutung der Groß-Breesener Gemeinschaft in der deutsch-jüdischen Diaspora diskutierten folglich nur jene, die sich auf die eine oder andere Art überhaupt noch zugehörig fühlten. Eine Aussage, wer sich aus welchen Gründen nicht weiter an der Gruppenkorrespondenz beteiligte, lässt sich anhand dieser Quelle daher nicht treffen. Erst 1954, also sechs Jahre später, erschien der nächste Rundbrief. Weitere Ausgaben folgten bis 2003 in ähnlich großen zeitlichen Abständen. Wenngleich an dem Format der Rundbriefe festgehalten wurde, so hatte sich doch das Bedürfnis, regelmäßiger über dieses Medium in Austausch zu treten, über die Jahrzehnte vermindert.

Die Rundbriefe als Medium eines transnationalen Austausches


Trotz oder gerade wegen der geführten Auseinandersetzung um die weitere Bedeutung Groß-Breesens und seiner ,Säulen‘ als Grundfesten zukünftiger diasporischer jüdischer Existenz fungierte das Format der Rundbriefe als gemeinsamer Bezugspunkt einer spezifisch-transnational empfundenen Gemeinschaft. Die großen Diasporazentren in den USA, Israel oder Südamerika wurden von den einzelnen Betroffenen dabei als deutlich variable Pole wahrgenommen. Zumal – so wird in dem 18. Rundbrief von 1949 deutlich – einige der Beitragenden noch nicht dauerhaft an einem Ort ihrer Wahl angekommen waren, sondern sich weiterhin in Bewegung, Umorientierung und Neuanfängen befanden. Bedingt durch die Zerstreuung umspannte das Netzwerk der ehemaligen Auszubildenden einen transnationalen Raum, in dem sie über kulturelle, politische und nationale Grenzen hinweg agierten.

Die einzelnen Beiträge vermitteln vorrangig den Lebensalltag der ehemaligen ,Groß-Breesener‘ in den verschiedensten Ländern, dabei werden zugleich internationale Ereignisse oder transnational agierende Organisationen und deren Handeln thematisiert. Somit bieten die Briefe aus aller Welt – auch heute noch – ihren Leser:innen einen persönlichen Zugang zu den unterschiedlichsten Lebensrealitäten der deutsch-jüdischen Diaspora und stehen für die Fortsetzung eines spezifisch deutschen Erbes der Jugendbewegung bis ins hohe Alter.

Auswahlbiografie


Werner T. Angress, „Auswandererlehrgut Gross-Breesen“, in: LBI Year Book 10 (1965), S. 168-187.
David Jünger, „Farewell to the German-Jewish Past. Travelogs of Jewish Intellectuals Visiting Post-War Germany, 1945–1950”, in: Stefanie Fischer/Nathanael Riemer/Stefanie Schüler-Springorum (Hg.), Juden und Nichtjuden nach der Shoah. Begegnungen in Deutschland, Berlin/Boston 2019, S. 63-75.
Wiebke Zeil, „Zwischen landwirtschaftlicher Ausbildung und geistiger Gemeinschaft: Das jüdische Auswandererlehrgut Groß-Breesen“, in: Knut Bergbauer/Nora M. Kissling/Beate Lehmann/Ulrike Pilarczyk/Ofer Ashkenazi (Hg.), Jüdische Jugend im Übergang – Jewish Youth in Transit. Selbstverständnis und Ideen in Zeiten des Wandels, Berlin/Boston 2024, S. 209-233.

Weiterführende Inhalte


Wiebke Zeil, „Jüdisches Auswandererlehrgut Groß-Breesen“, in: Hachschara als Erinnerungsort, 2022: Jüdisches Auswandererlehrgut Groß-Breesen | Hachschara als Erinnerungsort

Zur Idee der Hachschara und den verschiedenen Ausbildungsorten in Deutschland und Europa siehe das digitale Projekt: Hachschara als Erinnerungsort

Stones from the Soil, Dokumentarfilm von Michael Caplan über das Schicksal seines Vaters, Rudolph Caplan, und das Auswanderungslehrgut Groß-Breesen, 2005: https://www.youtube.com/watch?v=wr7w5RcE0m8

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Zur Autorin

Wiebke Zeil studierte Geschichte und Europäische Ethnologie (B.A.) sowie Moderne Europäische Geschichte (M.A.) an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit Oktober 2021 promoviert sie dort am Institut für Geschichtswissenschaften zum Thema Das jüdische Auswandererlehrgut Groß-Breesen als überzeitlicher Referenzpunkt deutsch-jüdischer Lebenswege im 20. Jahrhundert. Seit April 2022 ist sie Promotionsstipendiatin des Ernst-Ludwig-Ehrlich Studienwerks und assoziierte Doktorandin am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam. Zuletzt erschien von ihr „Zwischen landwirtschaftlicher Ausbildung und geistiger Gemeinschaft. Das jüdische Auswandererlehrgut Groß-Breesen“, in: Knut Bergbauer u. a. (Hg.), Jüdische Jugend im Übergang – Jewish Youth in Transit. Selbstverständnis und Ideen in Zeiten des Wandels, Berlin 2024, S. 209-233.

Zitationsempfehlung und Lizenzhinweis

Wiebke Zeil, Gross-Breesen Letter 18, April 49 – Einblicke in die Korrespondenzen eines transnationalen Netzwerkes, in: Geschichte[n] der deutsch-jüdischen Diaspora, 08.05.2025. <https://diaspora.juedische-geschichte-online.net/beitrag/gjd:article-14> [09.05.2025].

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